Fassbaum und Klima-Hoffnungsträgerin

Edelkastanie

Edelkastanie oder Rosskastanie?
Die wohl beliebteste Kastanie, deren „Keschde“ essbar sind, ist die Edelkastanie. Sie ist, anders als die Rosskastanie, ein Buchengewächs. Die zum Verwechseln ähnliche Rosskastanie ist eigentlich ein Seifenbaumgewächs und gehört genau genommen nicht der botanischen Art der Kastanie, von der es in Europa nur eine Artenvertreterin gibt, an.
Die beiden Baumarten unterscheiden sich äußerlich anhand ihrer Blätter und dem charakteristischen Wuchsbild der Bäume.
Rosskastanie


Edelkastanie
Die beliebte Edelkastanie ist auch als Esskastanie bekannt. Ihre leckeren Früchte, die wir als „Keschde“ kennen, wurden schon von den Römern geschätzt.
Man sagt auch, dass die Edelkastanie dem Wein folge, da die klimatischen Bedingungen, die das Wachstum von Reben begünstigen, auch den Kastanien im Umland zugutekommen. Die Esskastanie ist, wenn auch nur in zerstreuten, kleineren Vorkommen, auf der gesamten nördlichen Halbkugel der Erde zu finden. Zuspruch fand sie bei der althergebrachten Gewinnung von Tanninen zum Gerben von Leder, sowie als Kohle und Brennholz. So haben sich Menschen schon immer gerne in der Nähe von Kastanienbaumbeständen niedergelassen. Noch heute wird sie im Lawinen-, Wasser-, Boots- und Innenausbau verwendet.
Auswirkungen der Kastanie auf Wein und Destillat
Ihr Holz wird traditionell auch für den Fassbau verwendet:
Winzer schätzen Kastanienfässer, weil das Holz eine feine natürliche Süße ausbildet und den Fruchtkörper des Weines unterstreicht. Kräftig strukturierten Rotweinen offeriert das Kastanienfass eine angenehme Reife und Farbe.
Destillateure setzen Kastanienholz besonders gerne für Apfeldestillate, aber auch für Kirschwasser und Brände wie Korn ein. Das Holz sorgt für ein volles, rundes Aroma und gibt eine kräftige goldgelbe Farbe an das Destillat ab.


Baumarten der Zukunft
Die klimatischen Anforderungen der Kastanie decken sich mit den von mehreren Forschern erwarteten Klimaveränderungen der nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte. So wird diese Baumart als potenzielle Zukunftsbaumart und Gewinnerin des Klimawandels betrachtet.
Mit der Ausbreitung und der Eignung der Kastanie zur Stärkung unserer Wälder beschäftigen sich verschiedene Projekte. Zum Beispiel das Projekt “Die Edelkastanie am Oberrhein – eine Baumart verbindet Menschen, Kulturen und Landschaften”. Es handelt sich dabei um ein deutsch-französisches Kooperationsprojekt, an dem die Landesforsten Rheinland-Pfalz beteiligt sind. Ein weiteres Projekt zum Thema ist das Kuratoriumsprojekt B76, gefördert durch das Bayerische Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das Projekt C29 wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unter dem Förderkennzeichen 22028614 gefördert.
Wir dürfen also hoffen auch künftig ökologisch nachhaltige Fässer einsetzen zu können, um weiterhin besondere Weine und Destillate zu genießen.

Bis bald,