Wo kommt unser Eichenholz für die Fässer her – oder wie geht Holzsubmission ?!

Woher kommt eigentlich das wertvolle Eichenholz, welches wir erst sorgsam in Dauben schneiden und dann über Jahre hinweg trocknen lassen, bis wir es tatsächlich zu einem Fass verarbeiten können.
In Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Trockenheit in unseren Wäldern ist das ein sehr sensibles Thema welches mit Bedacht, Ehrfurcht und immer unter dem Gedanken der Nachhaltigkeit angegangen werden muss.
Submissionen - Versteigerungen
Wir verarbeiten nur Holz von Anbietern – in der Regel sind das staatliche und private Forstbetriebe, die sich in der Regel den jeweiligen Landesforstämtern der einzelnen Bundesländer in der Vermarktung der Werthölzer anschließen. Zentral vermarktet auf den Wertholzlagerplätzen, die sich in fast allen bewaldeten Regionen finden, werden die besonders werthaltigen Laub- und Nadelbäume.
In Deutschland geschieht das mittels öffentlicher verdeckter Submissionen also Versteigerungen. Meist im Winter, in der abgelaufenen Vegetationsphase, kann sich jeder Interessierte die aktuellen Gebotslisten von den jeweiligen Veranstaltern zusenden lassen und dann geht´s los…


Auf der Suche nach DEN Stämmen
Nach dem Erhalt der Kataloge ziehe ich zu den Wertholzplätzen der Republik – immer auf der Suche nach dem idealen Stamm für unser Vorhaben.
So sehe ich im Winterhalbjahr manchmal zigtausend Eichenholzstämme, manchmal auch Kastanie, Wilde Kirsche, Robinie, Maulbeer- und Walnussbäume, manchmal sogar Mooreichen.
Meine Mitbieter kommen aus der Furnierbranche, von großen Küfereien aus Frankreich und regionalen Massivholz Tischlereien – man kennt sich und man schätzt sich, auch wenn wir im Preiskampf Wettbewerber sind.
Das System der versteckten Auktion sorgt selbstredend bei gleichzeitig hoher Nachfrage nach Eichenholz für die besten Erlöse seitens der Verkäufer, so ist der Eichenholzpreis im letzten Jahrzehnt geradezu sprunghaft angestiegen.
Nachhaltigkeit!
Das kaufmännische außen vor gelassen sind solche Submissionen interessant und sorgen gleichzeitig für Ehrfurcht, nicht selten begutachten wir Stämme die ein Viertel Jahrtausend alt sind und zu Zeiten von Napoleon sich verjüngt haben oder gar gepflanzt wurden.
Holz ist ein Geschäft über Generationen und muss geregelt werden um einem Wildhieb sowie unkontrolliertem Einschlag Einhalt zu gebieten.
Nachhaltigkeit bedeutet es muss sichergestellt sein, dass für jeden Baum, der geschlagen wird ausreichend neue Bäume angepflanzt werden um auch nachfolgenden Generationen die Nutzung des Waldes zu ermöglichen. Dies alles unter neuesten Erkenntnissen des Klimawandels.
Übrigens werden reife Bäume nach deren Alter, der Zukunftsperspektive und der Umgebung zum Einschlag freigegeben – hier ist der verantwortungsbewusste Förster gefragt der sein Revier im Sinne mehrerer Generationen bewirtschaftet.
Nach dem erfolgreichen Kauf der Eichenholzstämme dürfen wir das Holz aus dem Wald von der Wertholzplätzen abfahren und es in unser Sägewerk nach Bad Dürkheim bringen, dort werden die großen Stämme dann in Dauben-Maße aufgeteilt aufgeschnitten.


Herkunft
Bevorzugt kaufe ich Eichenholzstämme aus deutschen Mittelgebirgen und hier besonders aus unserer Heimat dem Pfälzer Wald, der sich auf Buntsandstein gründet, dessen Bäume sehr langsam und damit sehr feinjährig wachsen – ideal um daraus wertvolle große Eichenholzfässer für Weine und Spirituosen zu bauen.

Bis bald,