Wenn Erinnerungen wertvoll sind…

Immer wieder gerne nehmen wir Aufträge von Restaurationen alter Großfässer entgegen. Der wirtschaftliche Aspekt tritt bei Sanierungen dieser Art in den Hintergrund. Es geht hier um emotionale Werte. Es geht um Fässer, die unseren Kunden am Herzen liegen. Es ist uns eine große Freude hierbei die Wüsche unsere Kunden umzusetzen.
Die Anfrage aus Maikammer
Wie auch bei der Anfrage von Nico Schenk aus Maikammer, die uns zu Jahresbeginn erreichte.
Es ging um die Sanierung zweier beschnitzter Eichenfässer, die seit Generationen im eigenen Weingut heimisch sind.
In einer ausführlichen E-Mail berichtete er uns von den sehr alten (die Beschnitzung besagt 1850!) Weinfässern in seinem Keller, an denen starke Erinnerungen hängen. Herr Schenk wollte die Fässer aber nicht wieder mit Wein befüllen, sondern ihre außergewöhnliche Optik der Öffentlichkeit zugängig machen – das kann er, weil er für die nächsten drei Jahre das ortsansässige Tourismusbüro beheimatet.

Die Fässer
Nachdem Herr Schenk uns also ein paar Bilder der beiden Halbstückfässer zugeschickt hatte, wurde schnell klar, dass hier unsere Fass-Profis gefragt sind. Die Fässer haben über die Jahrzehnte des Leerstandes leider massive Trockenschäden erlitten.
Die Reifen „rutschen schon mächtig“, wie der Kunde berichtet. So entschlossen wir uns die beiden schönen Stücke selbst in Maikammer auszukellern um weitere Schäden zu vermeiden.
Man merkt in der gesamten Kommunikation, dass Herr Schenk stark emotional mit den Fässern verbunden ist. Er verknüpft damit unter anderem Erinnerungen an seinen verstorbenen Vater, dessen Name auf den restaurierten Fässern verewigt wird.
Restauration
Unsere ganze Handwerkskunst zeigt sich, wenn unsere Küfer die beiden Fässer auseinanderbauen, reinigen, schleifen, wieder zusammensetzen und ihnen neue Reifen verpassen. Wären die 170 Jahre alten Beschnitzungen nicht erhalten geblieben, hätte man die Fässer kaum wieder erkannt.
Während der Restauration der beiden Großfässer werden unsere Küfer ständig von meiner Kollegin Saskia mit der Kamera begleitet. So können wir dem Kunden immer mal wieder Zwischenschritte zeigen. Außerdem sieht er so, dass wir seine Erinnerungen respektieren und wertschätzen.
Wir finden, der Aufwand hat sich gelohnt. Die Fässer stehen ab sofort der Öffentlichkeit zugänglich im Tourismusbüro der Ortsgemeine Maikammer. Es ist schön zu wissen, dass Dank uns ein Stück Pfälzer Geschichte weiterleben kann.

Von links nach rechts: Bürgermeister Schäfer und Nico Schenk

Von links nach rechts: Hans (Küfer), Silas (Küfer) und Nico Schenk

Bis bald,