Die Vollendung oder der „i-Tupfer“ auf dem Holzfass
“Für mehrerer Generationen Kellermeister, Destillateure oder für Familien, in denen besondere Fässer von Vater zu Sohn und dann von Enkel zu Urenkel weitergegeben werden, bauen wir unsere Holzfässer.”
Markus Eder

Alter Brauch - Holzschnitzerrei und Fassbau
In früheren Zeiten war es Brauch, dass immer, wenn ein Fass angeschafft wurde, auf der Vorderseite die Zeitgeschichte des Berufsstandes oder die aktuelle Situation, die die Menschen gerade beschäftigte, festgehalten wurde. Manchmal bezeugen diese Fassköpfe ein Jubiläum oder sind die Widmung anlässlich einer Geburt oder zum Gedenken eines Verstorbenen.
Diese Geschichten wurden aufwendig von Holzbildhauern per Handschnitzerei aufgetragen.
Mit dem „Fast Aussterben“ unseres Berufsstandes des Küfers vor 50 Jahren, ging auch das Handwerk des Holzschnitzens der Fässer verloren. Das neue Motto lautete: schneller, mehr Lagerraum, weniger Kosten, einfache Handhabung, kaum Wartung – das Zeitalter der Betontanks und Stahltanks brach an.
Neue Wertschätzung
Umso mehr freut es mich, dass inzwischen das Holzfass wieder geehrt und geschätzt wird, als eine Investition die langlebig, nachhaltig und in die Zukunft orientiert ist.
Auch die Widmungen kehren wieder zurück. Die Anfragen unserer Kunden, ein Holzfass zu beschnitzen, werden wieder mehr und wer hätte es gedacht, mit Anspruch auf hohe Qualität und künstlerischem Knowhow.
Aber woher nun den Holzschnitzer nehmen, der auch noch das Handwerk gelernt hat und nicht nach Schablone und mit der Maschine das Eichenholz unserer Großfässer aus der Wilhelm Eder Küferei malträtiert?
Heute weiß ich es nicht mehr genau, wie ich an Mario gekommen bin. Wahrscheinlich durch eine Recherche im Internet oder über einen Eintrag an der Kunsthochschule oder über einen der letzten Schnitzer im Oberammergau.
Mario Sanden ist unser Beschnitzer. Ein bescheidener Künstler aus dem Spessart, der den Beruf von der Pike auf gelernt hat und an sich selbst hohen handwerklichen Anspruch hat und ja, das ist ganz wichtig – das Handwerk des Holzschnitzers nicht altbacken interpretiert.


Künstler & Küferei
Wir haben uns ein paar Mal getroffen, um zu besprechen, ob wir „miteinander können“, wie man so schön sagt. Ich habe Mario von unser Firma Wilhelm Eder, dem Sägewerk, der Küferei für Großfässer und von unserer Idee, der nachhaltigen Produktion mit Eichenholz aus dem Pfälzer Wald, dem Spessart und der Schwäbischen Alb und von unserer daraus resultierenden Marke Eder FassStolz erzählt.
Er wiederum gab mir den Einblick in das Leben eines Künstlers, die Gedanken, das Schaffen, die Kreativität und vieles an seinem Beruf was man eben nicht lernen kann – das Wichtigste ist Talent!
So haben wir zueinander gefunden und bald wurden die ersten Fässer für meine Kunden bearbeitet. Zuerst klassisch, in der Tat zum runden Geburtstag eines Winzers, zur Geburt und zum Gedenken an eine Winzerlegende.
Dann haben wir überlegt wie wir alte Fässer, die nicht mehr zur Weinlagerung geeignet sind und von uns in den Kellern alter Winzerhäuser abgebaut wurden, wieder zum Leben erwecken können oder einfach etwas daraus machen, um das Holz nicht wegzuwerfen?!
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Durch das Beschnitzen wurden alten Fassdauben veredelt und erzählen auf ihre Art und Weise eine Geschichte -die Geschichte des Weinbaus an der Mosel oder die Erinnerung an einen aufgegebenen Keller oder Winzerbetrieb.
Ganz spektakulär sind die Dauben, die zur Zierde einfach mit zeitlosem Muster beschnitzt wurden.
300 Stunden Arbeit - Ein Meisterstück
Nun können Sie sich aus den oben geschriebenen Zeilen sicher denken – das ist nichts für Sparfüchse und nur rational denkende Menschen. Richtig, so soll es sein und ist es gedacht!
Die Krönung unseres bisherigen Schaffens ist ein ovales Eder Fass für eine große Brauerei an der Ostsee. Sage und schreibe 300 Stunden Arbeit stecken in der Beschnitzung!
Ehrensache, dass wir hierfür ein ovales Holzfass in unserer Wilhelm Eder Küferei mit besonderer Sorgfalt, und was wichtig ist, mit verstärktem Boden, auf dem später die Holzschnitzerei aufgebracht wurde, gebaut haben.
Nichts haben wir dem Zufall überlassen. Das Fass wurde mehrmals getestet und die Statik geprüft. Die Sägewerker haben mit besonderer Sorgfalt die Eichendauben selektiert und die Küfer haben mit gewohnter Präzision gearbeitet.
Nun gut der vielen Worte, ich denke ein Foto spricht für sich….

Wenn Sie nun auch Spaß und Freude an einer Holzschnitzerei auf Ihrem neuen Fass aus dem Hause Wilhelm Eder gefunden haben und etwas Einzigartiges ihr Eigen nennen möchten, sprechen Sie mich an. Reden wir über Ihre Idee und Entwerfen etwas für die Ewigkeit

Bis bald,