4:30 Morgens in Deutschland...
…der Wecker klingelt. Kennt ihr das Gefühl, wenn man den Wecker an die Wand werfen will? Um halb 5 auf jeden Fall ?

Zum Glück gibt es Kaffee…
…und mit diesem gewappnet mache ich mich auf den Weg zur Firma, um mich mit meinen Kollegen zu treffen.
Es geht nach Luxemburg zu einer Einkellerung – das bedeutet, dass unsere Küfer Großfässer in einem Weinkeller aufstellen werden. Ich selbst darf das Ganze mit einer Kamera festhalten. Für mich das erste Mal und entsprechend aufregend.
Ankunft
So treffen wir uns um kurz vor 6 auf dem Parkplatz der Firma und fahren mit einem Transporter und einem PKW Richtung Luxemburg.
Nach zwei Stunden Fahrt sind wir fast am Ziel. Zeit für den zweiten Kaffee des Tages um dann gestärkt zum Kunden zu fahren.
Da sinkt uns erst einmal das Herz in die Hosentasche. Wir sehen keinen LKW, der unsere Fässer und Fasslager dabeihaben soll. Jedoch als wir schon vom netten und sehr kompetenten Lagermitarbeiter vor Ort begrüßt werden, kommt auch schon unser LKW an.
Gekonnt weist der Lagermitarbeiter den LKW-Fahrer in die LKW-Bucht ein, sodass meine Kollegen ebenerdig die Ware abladen können.

Abladen
Jetzt geht es für die Fässer ein Stockwerk tiefer in den Keller. In manchen Weinkellern sind atemraubende Manöver notwendig – zum Beispiel das Fass durch ein Loch heben – aber in diesem Fall gibt es einen Lastenaufzug, für den die Küfer die Fässer genau auf Maß bauten. Trotzdem ist es eine Millimeterarbeit die Fässer rein und wieder raus zu bekommen. Wahrscheinlich war ich mit der Kamera nervöser als meine Kollegen, die rangieren mussten. ?
Wer jetzt denkt das war der schwerste Teil der Einkellerung täuscht sich gewaltig!




Muskeln und Köpfchen
Ein Küfer benötigt Muskeln – wie sonst soll er die schwere handwerkliche Arbeit leisten können? Sie brauchen aber auch Köpfchen, was sie in so manchem Keller bestimmt gerettet hat.
Die Großfässer müssen auf einem soliden Podest aufgestellt werden, auf dem schon einige Fässer stehen. Bei den ersten paar Fässern kein Problem, noch ist genügend Platz. Also lassen die Herren ihre Muskeln spielen und natürlich auch Ihren Kopf. Mit ein paar selbst ausgedachten Kniffs bekommen sie ein Fass nach dem anderen auf das Podest UND auf das eigens angefertigte Fasslager mit Kalottenfüßen. Dies sind bestimmte Füße aus Edelstahl, die ideal für Böden mit einer Neigung sind (siehe Bild).
Genau nach Maß wird ein Großfass nach dem anderen aufgestellt. Bei den letzten beiden Fässern stellte sich nur noch die Frage in welcher Reihenfolge und wie. Hier kommen das Köpfchen und die Erfahrung unserer Küfer ins Spiel. Kein Problem für dieses eingespielte Team! Schon bald stehen die letzten Fässer und es geht in die Endphase des Aufbaus.

Installation des Zubehörs






Auf dem Transport kann viel passieren. Zum Schutz des restlichen Zubehörs, wird dieses oft erst beim Kunden am Fass installiert. In diesem Fall waren es Leiterhaltebügel, Probierventil und Restablauf mit Scheibenventil.
Wie man sich vorstellen kann hätten wir jetzt schon am liebsten Feierabend gehabt – vor allem unsere Küfer, die schon die ganze Zeit körperlich harte Arbeit erledigt haben.
Nichts da! Voll motiviert geht es in den Endspurt der Einkellerung. Endlich kann ich ihnen auch ein klein wenig helfen. Zwischen den Fotos trug ich das Zubehör auf Zuruf zu meinen Kollegen, so mussten Sie wenigsten nicht immer aus dem Fass rein und raus krabbeln. Endlich waren die Großfässer voll ausgestattet und standen am richtigen Fleck – auch hier Millimeterarbeit.
Abnahme vom Kunden

Natürlich verschwinden wir am Ende nicht einfach so. Der Kunde wird gerufen und geht mit einem der Küfer nochmal alle Fässer durch und welche Schritte er zu befolgen hat bevor der Wein in die Fässer kommt.
Währenddessen räumen wir anderen weiter auf und verstauen das Werkzeug in unserem Transporter. Gesammelt, wird sich natürlich, vom zufriedenen Kunden verabschiedet, der uns zum Dank sogar einen guten Tropfen geschenkt hat. ?
Unser langer Tag ist damit noch nicht zu Ende. Zufrieden und müde fahren wir noch die 2 Stunden zurück in die Heimat nach Bad Dürkheim. Erst dann geht der Tag für uns zu Ende und wir fahren alle nach Hause.
Mein Fazit
Alles in Allem habe ich schon immer den größten Respekt vor unseren Handwerkern, den Küfern, den Schreinern und vor unseren Versand- und Lagermitarbeitern gehabt. Tag für Tag, bei Hitze und Kälte, arbeiten sie körperlich hart und müssen dabei auch noch ihren Kopf benutzen können! Bei Wind und Wetter wird jeder LKW ausgeladen…und vieles mehr.
Nachdem ich auch einen Tag mit auf Montage bei einer Einkellerung war ist dieser Respekt umso mehr gestiegen. Immer den zufriedenen und glücklichen Kunden im Hinterkopf und was sie alles an einem einzigen Arbeitstag geschafft haben – Wahnsinn!

Bis zum nächsten Mal. ?
Saskia Steigleder
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